Ein wichtiger Schwerpunkt meiner Arbeit im Rahmen meiner Praxis für Psycho-Trauma-Therapie und Supervision ist das Angebot einer qualifizierten integrativen, tiefenpsychologisch-fundierten Traumatherapie, wie ich sie auf dieser Homepage im Bereich „Trauma“ skizziert habe.
Im Blickpunkt der Therapie stehen die Behandlung der entstandenen Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) oder anderer psychischer Traumafolgen. Die Traumata können in der Kindheit oder in der Jugend erlebt worden sein, wie z.B. sexueller Missbrauch oder emotional deprivierende Lebensbedingungen. Sie können aber auch im Erwachsenenleben aufgetreten sein, wie z.B. schwere Verkehrsunfälle, Erkrankungen oder Gewalttaten.
Erfreulicherweise hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr viel auf dem Gebiet der Psychotherapie von Traumafolgestörungen und insbesondere der PTBS getan. Es wurden eine Fülle von effektiven Methoden entwickelt und es gibt ein allgemein akzeptiertes Modell über den Ablauf einer Traumatherapie. Dieses Modell stammt von Pierre Janet, einem französischen Philosophen und Psychiater, bei dem sich u.a. schon Sigmund Freud wichtige Anregungen für die Entwicklung der Psychoanalyse geholt hat.
Gemäß diesem Modells gehören zu einer erfolgreichen Traumatherapie drei Schritte:
- Stabilisierung
- Traumakonfrontation
- Integration
In der sogenannten Stabilisierungsphase ist es wichtig, ein stabiles Arbeitsbündnis zwischen Therapeut und Klient(in) herzustellen. In dieser Phase wird auch geklärt, ob sich der betroffene Mensch wirklich schon in Sicherheit befindet. Dies ist bei einem einmaligen Ereignis wie einer Naturkatastrophe oder einem Unfall leicht zu klären. Komplizierter wird dies aber z.B. bei einem wiederholten sexuellen Missbrauch, bei dem leider häufig noch ein Täterkontakt bestehen kann. Erst wenn wirklich eine reale, äußere Sicherheit existiert kann eine Traumatherapie erfolgreich sein. Ansonsten steht die (Wieder-)Herstellung dieser realen Sicherheit im Vordergrund aller Bemühungen.
Neben der äußeren Sicherheit steht die Herstellung einer inneren Sicherheit und Stabilität des Klienten im Vordergrund der ersten Therapiephase. Bevor eine Konfrontation mit dem traumatischen Ereignis erfolgreich durchgeführt werden kann, benötigt der Klient die Fähigkeit seine oft starken Emotionen zu regulieren und auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Es gilt eine erneute Überflutung mit Gefühlen zu verhindern. Das Mittel der Wahl um dieses zu erreichen sind verschiedene imaginative Stabilisierungsübungen. Schritt für Schritt lernt der Klient diese hilfreichen Übungen selbst anzuwenden. Diese Übungen sollen es dem Klienten ermöglichen, sich sicher zu fühlen und negative Bilder und Erinnerungen besser kontrollieren und eindämmen zu können. Hierdurch kann ein Zugang zu den oft verschütteten eigenen Kräften und Ressourcen gefunden werden.
Bei manchen Menschen reicht diese Stabilisierung aus, um die Symptome aufzulösen bzw. soweit zu verringern, dass wieder ein normales Leben geführt werden kann.
Bei vielen Menschen steht nach dem Erreichen der Stabilisierung eine erneute und diesmal kontrollierte Konfrontation mit dem traumatischen Geschehen an. Nur so können sie das traumatische Geschehen wirklich verarbeiten, um so die entsprechende „Alarmsituation im Gehirn“ zu beenden. Mittel der Wahl um sich die „alten Filme“ anzuschauen sind sogenannte konfrontative Verfahren wie z.B. das EMDR Verfahren, die Bildschirmtechnik oder auch das BASK Modell. EMDR hat sich in wissenschaftlichen Untersuchungen und in den klinischen Erfahrungen als das effektivste und schnellste Verfahren zur Neuverarbeitung heraus gestellt. Dieses Verfahren wird auf der nächsten Seite ausführlicher erläutert.
Nach einer erfolgreichen Konfrontation mit dem traumatischen Geschehen und dem damit verbundenen Abklingen der Symptome, ist der letzte Schritt die Integration des traumatischen Geschehens in das weitere Leben. Was muss ich akzeptieren? Was kann, sollte ich verabschieden? Welche Handlungen sind jetzt erforderlich? Was bedeutet das Erlebte für mein weiteres Leben? Dies sind u.a. Fragen die in diesem Schritt zu klären sind. Die traumatischen Ereignisse können verstanden, in das eigene Leben eingeordnet und so endgültig verarbeitet werden. Der Weg ist nun frei für ein befreites und zufriedeneres Leben.